Produktmanagement-Karriereentwicklung – Teil 3 | Senior Product Manager*in

Siehe auch Teil 1 | Junior Product Manager*in und Teil 2 | Product Manager*in

Basierend auf die üblichen Hierarchien im Produktmanagement kannst Du folgenden einfachen Fahrplan für die Entwicklung von Produktmanager*innen nutzen und um die individuellen Bedürfnisse sowie am Unternehmensumfeld anpassen.

Möchtest du das Thema als Führungskraft vertiefen, kannst Du weiterführende Konzepte wie z.B. The PM Growth Bubble von Afonso Franco oder „Strong – A complete guide to developing great product manager“ von Petra Wille nutzen.

Die Inhalte sind hier nur knapp aufgezählt und werden nicht  weiter erläutert. Die exemplarisch angegebenen Bücherempfehlungen geben einen guten Eindruck von der Tiefe der jeweiligen Themen. 

Entwicklungsplan für eine*n Senior Product Manager*in

Die Fähigkeiten und Erfahrungen als Produktmanager*in werden nach den individuellen Stärken ausgebaut. Ziel ist es, die Verantwortung für ein größeres oder komplexeres Produkt zu übernehmen und dabei autonom agieren zu können. Folgendes gilt es zu entwickeln:  

Fachliches Verständnis vertiefen
  • Ist fachlich sicher und wird daher selten von Stakeholdern mit relevanten Wissen für Produktentscheidungen überrascht.  Opportunitäten und Risiken werden entdeckt und verfolgt. Genießt daher das Vertrauen der meisten Stakeholder. 
  • Die Entwicklung sowie die Kommunikation der Vision, Ziele und Strategien wird mit unterstützt. Geplanten Vorhaben können jederzeit damit in Zusammenhang gebracht oder taktisch erklärt werden.
  • Für den eigenen Verantwortungsbereich werden valide Business-Modelle und Strategien entwickelt. Fokus und Wissen ist vorhanden, um sich nicht von unwesentlichen Opportunitäten ablenken zu lassen. 
  • An den Schnittstellen zu anderen Fachabteilungen ist das Knowhow so gut, dass die Zusammenarbeit positiv beeinflusst werden kann und sich das Produktmanagement Gehör verschafft.
Instrumente zur Problemermittlung erweitern
  • Annahmen und Hypothesen werden sehr effizient validiert oder falsifiziert und souverän an Stakeholder zurückgespiegelt.
  • Die Auftragsklärung findet schnell und routiniert statt. Dafür notwendige Informationen werden effizient beschafft.
  • Entscheidungen werden schnell, möglichst datenbasiert und nur selten falsch getroffen. 
  • Anforderungen werden effizient und vollständig erstellt.
Methoden zur Problemlösung ausbauen
  • Eine breite Palette an (kreativen) Methoden zur Ermittlung und Validierung von Lösungen wird bedarfsgerecht und effizient eingesetzt. 
  • Komplexe Themenfelder wie Skalierung, Internationalisierung oder Produkterneuerung werden beherrscht. 
  • Die Folgen von technologischen und UX-Entscheidungen werden  sehr gut verstanden und mit Verantwortlichen auf Augenhöhe diskutiert. Ziele zur Skalierung, Verfügbarkeit, Wartbarkeit, Barrierefreiheit, Erlernbarkeit oder Sicherheit des Produkts werden strategisch definiert oder angepasst.
Kollaborative Zusammenarbeit und Prozesse in der Produktentwicklung intensivieren
  • Das Prozess-Knowhow ist so hoch, dass gute Vorschläge zum Einsatz neuer Werkzeuge oder Prozessoptimierungen gemacht werden können.  
  • Neben der Verantwortung im eigenen Team wird versucht, die gesamte Lieferkette auf die angepeilten Ergebnisse hin zu optimieren, Engpässe aufzulösen und Opportunitäten zu identifizieren. 
  • In der Planung bauen Entwicklungen sinnvoll aufeinander auf, um doppelte Aufwände zu vermeiden oder Synergien zu heben. Dafür werden Themen taktisch vorgezogen oder nachgelagert. 
  • Moderate Risiken werden in eigener Verantwortung eingegangen. Eigene Fehler oder Probleme werden offen kommuniziert. 
Methoden zur effektiven Kollaboration mit Stakeholdern ausbauen  
  • Wird im Team als fachliche Führungskraft akzeptiert. Ist in der Lage, schwierige Teammitglieder anzusprechen, ihnen qualitatives Feedback zu geben und bei unzureichender Reaktion die Situation zu eskalieren. Kann unerfahrene Mitarbeiter*innen anleiten oder als Mentor*in agieren. 
  • Gibt Führungsrollen wertvolles Feedback, welche Wurzelursachen an der Basis für aktuelle Herausforderungen sorgen und wie diese gelöst werden könnten.
  • Kommuniziert auch mit dem höheren Management souverän. Verhandlungstechniken und Methoden zur Konfliktlösung werden sicher angewendet. 
Instrumente des Projekt- und Release-Managements erweitern
  • Planungsverfahren und Risikomanagement-Methoden werden routiniert angewendet. Planungsfehler passieren nur selten.
  • Komplexere oder internationale Rollouts werden effizient vorbereitet.

In dieser Phase wird auf den individuellen Interessen und Stärken der Mitarbeiter*innen aufgebaut. Schwächen werden hier überkompensiert bzw. im Team alternativ anders gelöst. In dieser Phase verbleiben viele Produktmanager*innen meist viele Jahre. Ob und wann der nächste Karriereschritt erfolgt, ist individuell sehr unterschiedlich.  

Passende Literatur für diese Rolle

Für die Professionalisierung im Senior-Produktmanagement kommt neben Produktmanagement-Literatur auch spezifische Fachliteratur in Frage. Hier kann nach Bedarf und Schwerpunkt eine riesige Auswahl an guten Bücher genutzt werden. Exemplarische Beispiele:

  • Bücher für eine konsequente Ergebnisorientierung, z.B. „Radical Focus“ von Christina Wodtke und „Measure What Matters” von John Doerr. 
  • „Running Lean“ von Ash Maruya oder „Crossing the Chasm“ von Geoffrey A. Moore für eine efolgreiche Produkteinführungsphase.
  • „Drive“ von Daniel H. Pink oder „Dare to Lead“ von Brené Brown zu den Themen Motivation und Führung.
  • „Don’t make me think“ von Steve Krug zum Thema UX

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